In den kommenden Jahren muss der Zubau von Photovoltaik-Anlagen (PV) in Deutschland er-heblich gesteigert werden. Um das Ziel einer Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, werden erheblich mehr Anwendungen elektrifiziert werden. Trotz Effizienzmaßnahmen wird die Stromnachfrage deshalb deutlich ansteigen.
Bei einer Untersuchung der Wirtschaftlichkeit von PV-Dachanlagen können zwei Fälle unter-schieden werden. Bei vielen Dachanlagen wird ein Teil des erzeugten Stroms selbst im Haus genutzt, sogenannte Eigenverbrauchsanlagen (EV-Anlagen). Bei einigen Häusern ist kein Eigenverbrauch möglich, da zum Beispiel keine oder wenige Stromverbraucher im Gebäude vorhanden sind. Diese PV-Anlagen speisen den kompletten erzeugten Strom in das Stromnetz ein (nachfolgend Volleinspeise-Anlagen). Für EV-Anlagen erhält man eine Vergütung für den eingespeisten Strom, durch den selbstverbrauchten Strom können die Strombezugskosten verringert werden. Die Wirtschaftlichkeit von Volleinspeise-Anlagen ergibt sich ausschließlich aus der Höhe der Einspeisevergütung. Durch die Nutzung von Batteriespeichern kann der Umfang des selbstverbrauchten Stroms erhöht werden.
Bei PV-Dachanlagen ist die Selbstversorgung mit dem erzeugten Solarstrom besonders attraktiv. Hintergrund sind die niedrigen Stromerzeugungskosten mit Photovoltaik gegenüber den höheren Strombezugskosten, welche zu einem großen Anteil aus Steuern, Abgaben und Umlagen bestehen. Diese Strombezugskosten können durch Selbstversorgung teilweise eingespart werden. Der Stromanteil, der direkt im Gebäude verbraucht werden kann, ist unter anderem von der Größe der Photovoltaikanlage und dem individuellen Stromverbrauch abhängig.
Mit einer Batterie kann der selbsterzeugte Photovoltaikstrom zwischengespeichert und zu Zeiten verbraucht werden, in denen die PV-Anlage keine (ausreichende) Leistung liefert. Der Eigenverbrauchsanteil kann so deutlich gesteigert werden. Allerdings sind demgegenüber die Kosten und die eingeschränkte Lebensdauer eines Stromspeichers zu sehen. Zukünftige Strompreissteigerungen, die die Differenz zwischen PV-Stromerzeugungskosten und Strombezugskosten vergrößern und so die Amortisationszeit eines Batteriespeichers verkürzen, müssen nicht unbedingt eintreten. Zudem geht mit der Herstellung eines Batteriespeichers ein Ressourcenaufwand einher, dem wenig zusätzlicher Nutzen für die Energiewende gegenübersteht – die eingespeicherte Strommenge wäre ansonsten eingespeist worden und hätte im Stromnetz andere (fossile) Energiequellen verdrängt. Der Einsatz es Batteriespeichers sollte vor diesen Hintergründen sorgsam abgewogen werden. Grundsätzlich sind Speicher auf Netzebene zu bevorzugen, die nicht in erster Linie den Eigenverbrauch des Anlagenbetreibers steigern, sondern zum Beispiel kurzfristige Strombedarfe im Netz ausgleichen können.
Mit einem Speichersystem für zu Hause können Sie tagsüber einen Teil Ihres selbst erzeugten Sonnenstroms zwischenspeichern, um ihn abends und in der Nacht bis zum nächsten Morgen zu verbrauchen. Erzeugt die Photovoltaikanlage mehr Strom als aktuell verbraucht wird, lädt der Speicher, anstatt den Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen. Besteht mehr Strombedarf als die PV-Anlage liefern kann – wie nachts oder in der Dämmerung – kann durch das Entladen des Speichers zeitversetzt der auf dem Dach erzeugte Strom genutzt werden.
Auf dem Markt gibt es verschiedene technische Lösungen. Am bekanntesten sind Lithium-Ionen-Batterien. Die Vorteile der Lithiumbatterien sind vor allem der hohe Wirkungsgrad, die hohe Energiedichte und die vergleichsweise lange Lebensdauer auch bei intensiver Nutzung. Die Speicherkapazität kann im Dauerbetrieb fast vollständig genutzt werden, ohne dass die Batterie darunter leidet.
Photovoltaik-Förderung: Diese Zuschüsse gibt es für Anlage und Stromspeicher
Quellen: Umweltbundesamt, Verbraucherzentrale NRW, KfW, EnBW